Mohnblumen auf Rügen - *Fotograf HeikeMögen aus jedem Samen,
den du säst, wunderschöne Blumen werden,
auf dass sich die Farben der Blüten
in deinen Augen spiegeln und sie dir
ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.”

                                         Irischer Segenswunsch

  

*Ein naturnaher Garten soll es sein

Wenn zwei sich treffen mit den selben Gedanken, Bildern und Lebenswelten im Kopf und sich dann auch noch zusammentun, dann  wird ein Traum Realität.
 

Für Heike ist ein Leben ohne einen Garten mit Blumen, Wegen, Stegen und ihrer Kräuterspirale und mit dem Element des Draußen-Sein-Könnens undenkbar. Und auch Jürgen lebt seit fünf Jahren seine Liebe zur Aufzucht unzähliger Pflanzen in und am Wasser und im Garten. Mit unser jüngsten Tochter hatte er gemeinsam einen kleinen Teich angelegt - das Wasser ist glasklar. Alles was keimt, wird liebevoll gehegt und gepflegt, es sei denn, ein Keimling fällt trotz gründlicher Schutzmaßnahmen doch manches Mal einer gefräßigen Schnecke zum Opfer.

Juni 2011

Unser Atrium mutiert - obwohl wir ja bislang nur einen kleinen Garten haben - jetzt zur Pflanzen-Aufzuchtstation. Dies ist ein garantiert schneckenfreier Raum. Seit Wochen treffen täglich aus aller Welt kleine Samentütchen ein, die dann  entsprechend der Anleitung versorgt werden. Jürgen zieht jetzt bereits seine Wasser- und Teichpflanzen für’s nächste Jahr. Einige haben bereits zu keimen begonnen. Wo die alle überwintern sollen, ist zwar noch nicht geklärt, aber der Herr des künftigen Hauses und Träumer  eines Schwimmteiches mit wildromantischem Garten für seine Frau ist nicht zu bremsen. Auf dieser Seite dokumentieren wir die Entstehung der Gartenanlage. Alles, was den Schwimmteich betrifft haben wir auf der Unterseite *Schwimmteich eingestellt.

Samen aus aller Welt


Samentütchen aus aller Welt.......für Jürgen’s Garten-Welt.

Wir schreiben das Jahr 2012 und befinden uns im Monat April: Hier gibt es erste Impressionen von unserem Garten, der langsam entsteht:

Frühlingsblüher Nachbars Baum. Dahinter springen die Pferde und freuen sich, wieder auf der Koppel zu sein.


Der Erdbauer Buck aus Remseck legt die Befestigung für den Gartenteich an. Vor Herbst werden wir aber im Garten nicht weiter aktiv, denn der Innenausbau drängt. Dennoch ordern wir, bevor der Bagger uns verlässt, noch ein großes Loch zu schaufeln. Hier hinein legen wir Folie und befüllen diese mit Wasser, um unsere Teichpflanzen später sicher umziehen zu können. Mit Stützmauer und Gartenmodellage sind inzwichen 85 Tonnen Jura-Kalk-Steine verbaut (ver-*buckt). Denn Buck-Erdbau ist ein Meister darin, diese zu versetzen.

 

Erste Gartenmodellage.       Nun ist die Mauer fertig - die zweite Reihe ist versetzt.

 

Der Bagger kommt grade noch so nach hinten, weil Herr Nachbar schon ausgegraben hat  - bis weit über die spätere Grenze.      Ansicht vom Süden auf die Gartenmauer.

 

Lange hat sich nichts getan im Garten, wir waren im inneren des Hauses beschäftigt, jetzt aber, als der Umzug ins neue Domizil erfolgte, mussten auch die Gartenpflanzen umziehen. Wir ziehen am 1.8.2012 ein. Für den Umzug der Teichpflanzen haben uns die Princessinnen das vom Erdbauer geschaufelte Erdloch vorbereitet. Den provisorischen Teich hat Jürgen mit Baufolie ausgelegt, mit Wasser befüllt und in die Etagen der Unterwasserwelt Kies und Erde eingebracht. Mit Wasser aus unserem ehemaligen Teich haben wir das Provisorium *geimpft. So können in den kalten Monaten die Pflanzen im heimischen Garten überwintern.

 

        Die Pflanzen ziehen um in den neuen Garten - und werden provisorisch versorgt.         Teichprovisorium für Teichrosen, Schilfe und Unterwasserpflanzen. - und der riesige Bambus hat es auch geschafft.       Alle Bäumchen und Büsche kommen mit.

 

Das Teichprovisorium - die Seerosen wurzeln schnell.    Nein, wir befinden uns nicht im Urwald, sondern in unserem Garten! Henning in Arbeitskluft beim Pflanzlöcher-graben.

März 2013

Die langen Winterabende haben wir genutzt, um an den Plänen für die Gartenanlage zu arbeiten. Auf 450 Quadratmeter Gartenfläche passen doch einige unserer Träume hinein. Bis ins Detail ist nun festgelegt, was wo sitzt. Es gibt den Platz für den Schwimmteich, die Kräuterspirale, ein unterkellertes Gartenhaus, eine Freilanddusche und einen Grillplatz. Dahinter soll ein Hochbeet entstehen. Hier dürft ihr einen Blick werfen in unseren Gartenplan:

Wir planen die Gartenanlage mit Schwimmteich, natürlich bei einem Glas *Samtrot.

Wir sind jetzt im März des Jahres 2013. Alle Teichpflanzen haben den Winter gut überstanden. Und sie sind jetzt nochmals umgezogen, da an dem jetzigen provisorischen Platz später das Gartenhaus sitzt mit der Unterkellerung für die vorgesehene Teichtechnik. Wenngleich auch der Winter immer noch anhält. Schnee und Eis bedecken alle Tage den Garten. Selbst an Ostern haben wir noch unter Null Grad und es schneit noch immer. Es wird ein später Frühling werden.

Den Gartenplan hat Heike nun übertragen und konkretisiert.

Die Bauzeit für unseren Schwimmteich dauerte von März bis Juni. Nun können wir nachdem Angebadet ist, auch andere Sachen machen. Was gehört auf jeden Fall in einen Garten?

 

Die Kräuterspirale

Inspiriert von den schönen Granitquadersteinen, welche wir im Schwimmteich verbauten und sehr günstig erstehen konnten, juckt es einfach in Jürgen’s Händen und er beginnt neben dem Terrassenbau mit Heike’s  Kräuterspirale. Dreimal durfte sie bereits umziehen. Nun wird sie größer denn je konzipiert und fest gemauert,  damit sie niemalsnimmernicht mehr einstürzen kann. Und sie soll einen rundum verlaufenden Kiesweg besitzen, für bequemes bearbeiten und ernten von allen Seiten. Nachdem der Platz ja bereits im Plan feststeht, stellt sich heraus, dass das ein wirklich idealer Standort ist. Denn die Kräuterspirale versperrt auch Neugierigen den Blick in unseren Garten und auf die Rose-Gumpe. Außerdem sitzt sie nah an der Terrasse, also ein kurzer Weg aus der Küche heraus und bekommt ziemlich viel Sonne ab. Auch der Wasserhahnen steht in unmittelbarer Nähe bereit für eine optimale Bewässerung. Schaut mal, wie das wird:

Der erste Kreis: Die Mitte wird fixiert, eine Schnur hilft, Höhe und Radius zu halten.     Da bis zum Mörtelbett Kies aufgefüllt wird, beginnt die Spirale erst wirklich ab Reihe zwei.

 

Der Weg wird zwischen Teich und Kräterspirale umlaufen.     Aus der anderen Sicht. Reihe um Reihe wird gemautert, die Spalten werden vermörtelt und ausgeschwemmt.

Der Nachbar meint, ob das unser Grillplatz wird. Hmm schaut das echt so aus? Ok. Noch kann man vieles spekulieren.....


Als die Kräuterspirale fertig gemauert ist, muss man nur mal kurz noch mit der Schubkarre über die Straße zum Pferdehof, Mist einladen. Dann die unterste Schicht mit grobem Gestein füllen, davon haben wir noch jede Menge. Darunter legen wir ein Netz wegen der Wühlmäuse. Dann eine Schicht Muttererde-Sand-Gemisch, hierauf den Pferdemist und dann noch eine gute Kräuterbeet-Erde mit Sand vermischt. Einpflanzen, fertig! Und so schaut das dann fertig aus.

Eine Draufsicht vom Balkon - frisch bepflanzt.       Eine Ansicht drei Wochen später....es wuchert.

Jetzt im September ist  die Ernte der frischen Kräuter bereits in großen Mengen möglich. Petersilie, Rosmarin, Thymian, Bohnenkraut, Oregano, Zitronenmelisse, Schnittlauch, Basilikum, Pfefferminze gedeihen prächtig. Da die Kräuterspirale direkt neben der Holzterrasse sitzt, ist der Weg von der Küche dahin kurz. Inzwischen würzen auch die Kids, sofern sie mal kochen, die frischen Kräuter in die Speisen und geben diese auf ihre Vesperbrote.

 

Ein Danhaus mit Kräuterspirale - direkt an der Terrasse.  Die Kräuter wuchern.                  Petersilie, Rosmarin, Thymian, Bohnenkraut, Oregano, Zitronenmelisse, Schnittlauch, Basilikum, Dill, Pfefferminze gedeihen prächtig.

 

“Ein Garten ohne Blumen
ist nicht nur ein blosser Irrtum,
sondern eine Versündigung
gegen den Sommer.”

Ein Meer von Blumen

Im ersten Herbst haben wir nun doch schon einige Pflanzen an den späteren Ort setzen können. Und wir haben uns mit einigen schönen Pflanzen bei der Gärtnerei Klein in Kornwestheim eindecken können. Von der Vielfalt und der Fülle des Angebotes sind wir noch einmal erstaunt. Heike ist kaum zu bremsen nach dem ersten Einkauf dort. Beim zweiten Mal ist Jürgen auch dabei. Nun ist auch der Herr des späteren Gartens nicht mehr zu bremsen. Erstanden haben wir dort zu Winterbeginn noch einen ganz wundervollen Bambus, Lavendel und eine Wegelie. Drei herrliche Exemplare von BLUE Dream, *Blauregen, die wir zwischen die beiden Lichthöfe setzten, die von Jürgen eine Rankhilfe erhalten werden, um sich über die vordere Front verbreitern zu dürfen sowie am Carport-Pfosten Halt finden werden zu hoffentlich üppigem Wuchs. Und der Milde November hat es sogar noch zugelassen, dass wir in die fertigen Pflanzbeete vor dem Haus Blumenzwiebel von Tulpen und Narzissen vergraben. Goldlack soll im nächsten Jahr blühen. Pfingstrosen Busch und Strauch und ein riesiger alter Bauern-Hortensienbusch sind nun unser Eigentum. Und an einer Stelle im Garten hat Heike Klatschmohn-Samen ausgebracht. Der Mohn ist ja bekanntlich ein Kaltkeimer und braucht den Frost, um im nächsten Jahr die Saat keimen zu lassen. 

Ansonsten rät uns die Beraterin, die Blumen im kommenden Jahr genauso einzusetzen, wie die Blütenzeiten sind. Das garantiere im kommenden Jahr dann die Wiederholung der Blumenblüte durch das gesamte Jahr hindurch. Eine tolle Idee, wie wir finden, vor allem weil wir dann die Anordnung der Pflanzen auch genau bestimmen können.

 

Arbeiten im Frühjahr

Zum Beginn der ersten warmen Tage leihen wir uns erst einmal eine große Gartenfräse.  Der hintere Bereich des Gartens wird bearbeitet. Heike liest alle Steine auf, welche noch immens viele vorhanden sind. Dazu werden 7,5 Tonnen Sand untergepflügt. 57 x 40 Liter Pflanzerde sind auch schon gekauft. Dort, wo wir bereits Pflanzbeete haben, bringen wir diese mit Sand gemischt ein. Wir entscheiden uns. kreisförmig angelegte Pflanzbeete zu bauen. Ein Zentrum Kreis, dann 5 im Kreis gebaute Beete, welche jeweils durch schmale Wege getrennt sind und die dann wiederum von einem Rundweg umgeben werden. So ist die Pflege problemlos von allen Seiten möglich, auch die der Randbepflanzung.

 

    Erde in Wartehaltung.  Hydraulikfräse mit 16 PS ein lohnendes Hilfsmittel.

 

           Es wird eine kreisförmige Anlage von Beeten entstehen.                Pflanzbeete mit Grosspflaster gemauert. Rosen, Pfingstrosen, Clematis. Kamelie,  Bodendecker, Steinpflänzchen

 

“Wer der Gartenleidenschaft verfiel,
ist noch nie geheilt worden.
Er fühlt sich immer tiefer in sie verstrickt.”

*Joseph Rudyard Kipling

 

Von Beeten, Blumen, Saaten und Pflanzfieber

So ungefähr ab Mitte März ist das gesamte Wohnzimmer zur Zuchtstation von Blumen, Gemüsen und sonstigen Pflanzensorten umgewandelt worden. Sämtliche Fensterbänke sind von Keimlingen besetzt. Gurken, Tomaten, Salat, Schwertlilien, Studentenblumen, Wunderblumen, Petunien, Sonnenblumen, Prunkwinde, Wicken, Bechermalve, Rizinus (Wunderbaum); Teichpflanzen wandern direkt in Töpfchen und werden am Teichrand gelagert. Als die Pflanzensetzlinge pikiert sind und groß genug ist guter Rat teuer. Die Jungpflanzen können noch nicht ins Freie. Für die Autorin ist nicht ganz klar, ob Jürgen Ihre Leidenschaft eilt, ob es sich um einen Akt der Unterstützung des bei ihr ausgebrochenen Fiebers handelt,  oder ob ihn einfach die hohe Anzahl der Pflanzschalen und Töpfe im Wohnzimmer nervt. Als  Heike schließlich auch noch beginnt,  Kletterschnüre an den Gardinenstangen zu befestigen, wird Jürgen aktiv: Also zimmert Jürgen für Heike kurzerhand ein kleines Anlehnfolienhaus und die ersten Pflanzen werden ausquartiert. Das Folienhäuschen dient als Provisorium. Erst wenn das richtige Gartenhaus steht, können wir ein Anlehngewächshaus bauen, das dann auch aus Glas und nicht aus Folie sein soll. Das Folienhäuschen stört ein bisschen den Charakter des Hauses und der dazugehörigen Gartenanlage - ein klitzekleines bisschen, finden wir.

Heike's Prunkwinden am Fenster *geklettert bis zur Gardinenstange            Anzuchthaus - entstanden an einem Abend.

Wir haben den Gartenplan entsprechend geändert. Auf einen Grillplatz werden wir zugunsten eines Anlehngewächshauses verzichten. Außerdem benötigen wir keine Außendusche. Allerdings werden wir voraussichtlich einen Pflanzplatz und ein Außenwaschbecken installieren. Heike ist glücklich. Die Pflanzen ziehen um. Außerdem darf alles, was im Garten benötigt wird, nun an Haken und Leisten hängen; für Töpfe, Scheren, Schnüre und Draht hat Jürgen Regale angebracht. Gnadenlos sind inzwischen sowohl Heike als auch Jürgen der Gartenleidenschaft verfallen. Heilung ist nicht in Sicht. Aus einem ganz normalen gemeinsamen Einkauf von Lebensmitteln wird - bei einem Abstecher zum Baumarkt weil noch zwei Sack Mörtel fehlen - eine Orgie. Statt des geplanten Einkaufs von Milch, Käse, Eier, Mehl und wasnochalles werden zwei große Einkaufswagen mit Gehölzen und Stauden gefüllt, die soeben dort angeliefert wurden. Der Bus platzt aus allen Nähten und das Einkaufen wird auf den folgenden Tag verschoben. Erstmal werden die Pflanzen versorgt!

Wieder ist Jürgen wegen des Shopping-Excesses in der Not und muss seine Pläne ändern. Statt Pflastern ist Beetbau angesagt, um dem Bedürfnis nach den noch fehlenden Beeten für die bereitstehenden Pflanzen zu entsprechen. Jürgen setzt die Pflasterkanten für die Beete und kaum ist er durch, fängt’s dahinter schon an zu blühen.

 

Liebe zum Detail.    Der Rundweg um das innere Beet entsteht.

Handmade by Jürgen                                      Clematis wächst nach oben.

Es entstehen Pflanzbeete mit Rundweg, bequem von der äußeren und der inneren Seite zu pflegen.

 Von oben ist ganz gut erkennbar was wir vorhaben.

Nun benötigen wir wieder einmal gute Erde und werden diese in der kommenden Woche in großen Mengen kaufen. Die Wege werden später noch mit Unkrauffließ ausgelegt und dann mit Kies aufgefüllt, allerdings fügen wir darunter noch eine Schotterschicht, damit wir den Kies nicht zu hoch auffüllen müssen, um später bequemes Gehen zu ermöglichen und nicht im Kies zu versinken. Das Zentrum der Beetanlage eigent sich ganz prima, um auch einen kleinen Feuerplatz anzulegen, in welchem wir unser Schnittgut selbst verbrennen können. Vor dem Anlehngewächshaus entsteht ein geräumiger Platz, an welchem sich die Bewässerungsanlage und ein Pflanztisch sicher später noch einrichten lässt.

Gartenanlage *Draufsicht

Die Liste der Stauden, Heilpflanzen und Gemüse ist schon recht lang:
Kletterrosen, Strauchrose, Stockrosen, Blauregen, Tulpen/Osterglocken, Hortensien weiß, blau Rittersporn, Fingerhut, Goldlack in blau und orange, Gemswurz, Akelei, Nelkenwurz, Chrysanthemen rot, Flammenblume-Phlox, Taglilien red rum (rot), Herbstanemone, Garten-Trollblume, Pfingstrosen, Storchschnabel weiß/zartrosa *Apfelblühte, Ringelblumen, Kamille, Johanniskraut, Liebstöckel,  Rhabarber, Erdbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren, Zuccini, Salat, Gurken, Paprika, Chilli, Tomaten.

Blüten-Gehölze/Laubgehölze: Magnolien, Weigela Re Prince, Wegelie, Sommerspiere–Gartenspiere weiss, rosa, rosa/weiss, Flieder.

Das Beet hat Vorrang vor allem anderen, hat Heike entschieden. Die Zuccini und  Co müssen an ihren Platz.  Gepflanzt und schon halb den Weg bekiest.

Gartenimpressionen 2014

  Mohnblume selbst gezogen by *Heike (Heike Herrmann)                Ernte von Salbei und Zitronenmelisse aus der Kräuterspirale 2014 - (Heike Herrmann)

Wer einen Garten besitzt, der weiß, dass dieser nicht dadurch entsteht, dass man im Schatten sitzt. Er ist Arbeit. Harte Arbeit. Nach der ersten Blütenpracht in unserem Garten wächst auch die Erkenntnis, dass wir mit unserer Zisterne weitaus zu niedrig kalkuliert haben. 3850 Liter sind viel zu wenig, um unseren Garten zu bewässern und auch als Speicher für den Teich. Wieder einmal ist nach heißen Tagen jetzt im Juni die Zisterne tropfleer. Und auch der Teich hat Wassernot. Deshalb ist wirklich aber auch wirklich jedem geraten, der einen Garten besitzt die größtmögliche Zisterne zu versenken. Das ist ein Fehler, der im Nachhinein nun leider nicht mehr gutzumachen ist.

Es sei denn, man überlegt sich Alternativen. Aber welche gibt es schon? Neidisch blicken wir in des Nachbars Garten, der über einen historischen Brunnen verfügt. Unsere neuen Nachbarn in dem schönen alten Fachwerkhaus haben auf unsere Bitte hin den Brunnen reaktiviert. Klares Wasser strömt sofort aus dem alten Mauerbrunnen. Wow. Tiefe ca. 5 Meter bis zum Grundwasserspiegel. Also ca. 7 Meter Gesamttiefe. Und schon ist mein Jürgen wieder im Fieber. Denn wir kämen dann bei 7 Meter Bohrtiefe auf den Grundwasserspiegel. Hmmmm Der Herr seines Gartens überlegt jetzt und zieht sich zum Nachdenken zurück.  Er will eine Wasserprobe des Brunnenwassers im Labor untersuchen lassen. Vielleicht wäre dieses Wasser nicht nur für unsere Gartenbewässerung geeignet, sondern auch noch für das Nachfüllen des Teiches? Der Platz, den wir urspünglich für den Grill vorsahen, eignet sich sicher hervorragend für einen Brunnen? Oder wir verlegen Rohre von vorne nach hinten und lassen vor dem haus bohren? Jedenfalls werden wir um eine Genehmigung für den Brunnenbau ersuchen.

Ein blumiges Feuerwerk rund um *Dani

Rosenblüten     Ein Meer von Sonnenblumen aus eigener Zucht    Fingerhut gedeiht prächtig

 

  Ringelblumen      Gartensalbei      eine Riesensonnenblume mit unzähligen Blütenansätzen

 

Vom Garten zum Haus geblickt.

*Die Blumen machen den Garten
nicht der Zaun.”

Der Zaunbau um *Dani

Es ist ein weiteres Mammutprojekt, dem wir uns stellen. Wie grenze ich 50 Meter Grundstück kostengünstig und optisch ansprechend ein? Ähnlich wie im Bereich der Terrasse und des Nebeneingangs der Einliegerwohnung wollten wir wiederum mit Holz arbeiten. Das war klar. Aber wie die Lattung? Auf 50 Meter Länge lauter schmale senkrechte Lattung, das hätte uns nicht gefallen. Also gingen wir wiederum mit dem Papier und Bleistift ans Werk und entwarfen die Grenze zum Nachbarn:

Heike bestellte Zaunpfostenkappen in weiß und Jürgen bereitete wiederum die Pfosten vor, damit die ersten Streicharbeiten erfolgen konnten. Dankbar nahmen wir Hilfe entgegen, zu zweit macht das Streichen ohnehin viel mehr Spaß. 200 Meter Zaunbretter für 30 Zaunpfosten.

 

Die Streichaktion ...    .... schaut genauso aus wie es war - spaßig....   voila,

Gemeinsam mit dem Nachbarn wurden Betonrandsteine entlang der Grenze betoniert, welche später auch verhindern sollen, dass Unkraut hin- und herwandern kann. Drei Posten ergeben jeweils 1 Feld. Wir haben also immer zwei Zaunfelder miteinander verbunden, der mittlere Pfosten wird dann mit der durchgehenden Abdeckung - ähnlich eines Handlaufes - verdeckt. Der Handlauf ist geschliffen und farbig lasiert, als Endbehandlung mit Bootslack zweimal eingelassen. Je Zaunlatten haben wir allseits dreimal weiß mit der Gori-Farbe gestrichen. Die Entstehung in Bildern:

Aufbau Detail: Pfosten Lattung- natürlich sind die Pfosten im Boden verankert.    Feld um Feld wird fertiggestellt.

Unser Zaun vom Nachbarn aus gesehen. Er hat eigentlich die schönere Seite.

Nein, wir zäunen keine Pferdekoppel ein.... abwarten!

Ein edler Holzzaun in strahlendem WEISS.

Weisser Zaun- geht das? Es zeigt sich nach mehreren Wochen, das durch Regen, der auf des Nachbars Grundstück, das noch nicht berast ist und durch den Eintrag von Umweltschmutz der weiße strahlende Zaun doch sehr schnell schmutzig wird. Aber inzwischen stehen wir drüber. Nachdem Heike ihn bereits zweimal abgeschrubbt hat, beidseits, wurde ein Vlies auf der nachbarschaftlichen Seite angebracht, um die Spritzer von Erde vom dortigen Lehmboden im Zaum zu halten. Die Abdeckung auf der Oberseite des Zaunes hält doch schon sehr viel Schmutz ab. Das Vlies werden wir erst entfernen, wenn der schon länger angekündigte Rollrasen dann beim Nachbarn endlich verlegt und angewachsen ist.

Optisch gesehen finden wir das Projekt dann doch sehr gelungen. Freundlich schaut es aus.

Spätsommer-Impression.

 

Blumen - Kraut und Rüben

 

Gemüseallerlei frisch versetzt.      Frühling zieht ein.      Immer am Zaun entlang.

Der Mohn ist den Schnecken entkommen. Aber nur er.       Gras am Teichrand.       Prachtscharte und Elefantengras kehrte wieder.

 

Sommer im  hinteren Teil des Gartens.

 

Malve selbst gezogen - Blühpracht in rosa/weiss.        Kürbispflanzen geben alles. Phlox, Ringelblumen, Sonnenblumen., Johanniskraut, Liebstöckel uvm.        Kräuter in Hülle und Fülle aus unserer Kräuterspirale.  

 

Ungeplantes Grünglück.

 

Gartenkunst: Kugelblüher in Lauch-Variationen

Wandelbar.

Wandelbar - Riesenmohn im GartenMir ist, als ob ein Kind erwacht,
gesichert im Vertrauen.
Nach endlos langer dunkler Nacht
dich wieder anzuschauen.
Ich weiß sooft mein Denken misst;
wie lang, wie oft, wie weit.
Du aber Garten bist und bist
und wandelst durch die Zeit.

(Inspiration durch ein Gedicht von Rainer-Maria Rilke)

Nein, er ist nicht planbar, der Garten. Nichts ist fix. Wer einen Garten anlegt, wie wir den unseren, der stellt spätestens im zweiten Jahr fest, dass er sich wandelt. Und er ist immer für Überraschungen gut. Dort, wo wir den gesetzten Igelkolben auch im nächsten Jahr erwarteten, taucht er nicht mehr auf. Stattdessen hinter Clematis versteckt, am Teichufer umhergewandert und sich an einem nicht von uns ausgewählten Ort niedergelassen. Schachtelhalm gefällt es zwischen den hohen Gräsern, vom Wind hergetragen oder heimlich eingeschmuggelt? Blumen, die ausgesäht sind, kommen punktgenau aber auch noch weiter anderswo und wurzeln durch. Der Spaten, der vergessen an der Ecke steht, wird wegen des fehlenden Spaliers von der Prunkwinde fest umschlungen. Der Spaten nahezu unauffindbar versteckt?

Vieles rückt zusammen, was gern beieinander steht, manches rückt auseinander, was Abstand einfordert. Manches verschwindet ganz, als sei es niemalsnicht vorgesehen gewesen. Manches erinnert noch, hat Spuren hinterlassen. Die Natur als Spiegel Mensch? Lauch oder Porree und Liebstöckel, welche in der Regel in den Kochtöpfen landen, darf hier endlich auswachsen und zeigt eine nie gekannte Pracht und Schönheit. In diesem Jahr nähren ausgebrachter Mohn, Zuchini, Sonnenblumen und weitere Jungpflanzen die Gartenbewohner, die teilweise ganz schöne Nachsicht von uns einfordern. Aber auch sie haben ja ihre Daseinsberechtigung. Einige Pflanzen kommen durch. Viele nicht, stattdessen setzt sich das durch, was nicht erwartet wurde. Kürbisse überrollen unnachgiebig alles, was im Wege scheint und nehmen nahezu den gesamten Kiesrundweg ein. Also greife ich ein, führe die Ausleger dorthin, wo sie anderen Pflanzen nicht schaden können.

Wie schön. Ich lerne im Garten, nichts zu erwarten und stehe staunend davor, was sich bildet und zeigt. Ich lerne von meinem Garten für mein Leben. Sind es nicht doch auch die Menschen, die Begegnungen, von denen wir erwarten und dann sich oftmals Beziehungen in vollkommen andere Richtungen entwickeln. Ich nehme Abstand, wo nötig, suche Nähe, wo es mir gut geht? Erinnere mich liebevoll oder wütend an ihn oder sie. Achte sorgsam darauf, wo ich meine Gefühle investiere, es könnte der falsche Platz sein? Ich verstehe nicht, dass Menschen verschwinden und ich sie sehnsuchtsvoll vermisse, direkt neben mir.

Vielleicht sollten wir einfach näher hinschauen, die Natur zeigt uns vieles. Von ihr kann ich lernen, darauf zu vertrauen, dass alles an seinen Platz fällt. Dorthin, wo es die besten Bedingungen gibt, um zu wachsen, zu reifen und zu SEIN.

Mein Garten die Quelle für Inspiration und Glück!

*Danke, Garten  copyright *Heike Herrmann